Kolostrum-Management in der Kälberfütterung – Der Schlüssel zur Stärkung der Kälbergesundheit

Ein Kalb wird ohne Immunschutz geboren und ist schutzlos gegenüber Krankheiten. Über die Biestmilch kann das neugeborene Kalb sogenannte Immunglobuline aufnehmen, um ein eigenes Immunsystem aufzubauen und sich gegen Erreger etc. abzuschirmen. Unmittelbar nach der Geburt ist die Durchlässigkeit der Darmwand für Immunglobuline aus der Kolostrummilch am höchsten.

Empfohlen wird daher für die optimale Versorgung von neugeborenen Kälbern…

• innerhalb der ersten 3 Stunden nach Geburt
• 10 % des Körpergewichts des neugeborenen Kalbes
• an hochwertigem Kolostrum zu tränken.

Damit legen Sie den Grundstein für die weitere Entwicklung zur vollen Leistungsfähigkeit und Gesundheit.

Die Qualität des Kolostrums bestimmt den Immunschutz für das Kalb. Im optimalen Fall wird das qualitativ hochwertige Erstgemelk des Muttertieres an das Neugeborne Kalb verfüttert. Sollte dies jedoch eine unzureichende Qualität aufweisen, empfielt es sich auf ein hochwertiges Kolostrum eines anderen Tieres zurückzugreifen (siehe Kolostrum-Management). Zur Bestimmung der Kolostrumqualität sollte auf jedem Betrieb ein Refraktormeter oder Kolostrometer greifbar sein.

Mit Hilfe eines Refraktometers kann der Brix-Gehalt der Milch mit einem Blick durch die Linse bestimmt werden. Zum Verfüttern an Neugeborene sollte der Brix-Gehalt im Minimum 20, besser 25 aufwärts betragen.
Hierfür ist eine kleine Menge des Kolostrums auf das Prisma des Gerätes aufzutragen, Klappe schließen und Wert an Hell-Dunkel-Grenze der Skala ablesen.

Eine weitere Möglichkeit zur Bestimmung der Qualität ist das Kolostrometer. Die Dichte des Erstgemelk unterscheidet sich von der Milch zu einem späteren Zeitpunkt in der Laktation. Damit kann auch mittels Spindel die Qualität ermittelt werden.

Kolostrum mit Ansaugschlauch in Pipette einziehen, nachdem sich die Spindel ausgerichtet hat, lässt sich die Qualität auf der Farbskala der Spindel ablesen.

Zur Fütterung gibt es verschiedene Produkte. Oftmals wird die Fütterung zunächst mit Flaschen oder Eimern mit Saugern versucht. Der Sauger ahmt hierbei die Zitze der Kuh nach. Flaschen haben hierbei den großen Vorteil, dass diese gut in der Hand liegen und mit der zweiten Hand der Kopf des Kalbes gestützt werden kann.

Es sollte beachtet werden, dass der Hals des Kalbes durchgestreckt wird, um den sogenannten Schlundrinnenreflex auszulösen. Dieser ist dafür verantwortlich, dass die Milch direkt in den Laabmagen gelangt. Diese Position entspricht der Tränkehaltung beim Muttertier am Euter.

Insbesondere nach Schwergeburten kann es vorkommen, dass die Kälber nicht selbstständig trinken. Damit auch hier eine ausreichende Kolostrumaufnahme sichergestellt wird, kann in diesen Fällen das Kalb gedrencht werden.
 
Für ein sicheres und verletzungsfreies Drenchen sollten einige Punkte beachtet werden. So empfiehlt es sich, vor erstmaliger Anwendung, das Vorgehen mit einem Tierarzt zu besprechen und durchzuführen. Dieser kann Ihnen hilfreiche Tipps geben und ihr Vorgehen beurteilen.

Um Reserven an Kolostrum mit sehr guter Qualität anzulegen und schnell verfügbar zu haben, bietet Kerbl Produkte für die betriebseigene Kolostrumbank an.
 
In einer Kolostrumbank wird hochwertiges Kolostrum optional pasteurisiert, dann eingefroren und bei Bedarf erwärmt und verfüttert. Beutel eigenen sich hierfür hervorragend. Flach in Gefriertruhe gelegt gefriert Milch schneller durch und taut wesentlich schneller auf.

Unser ColostroStart sind Beutel für die einmalige Verwendung zur Gewährleistung maximaler Hygiene. Mit einem Fassungsvermögen von 4 Litern haben die Beutel die optimale Größe für die erste Gabe von Kolostrum. Die Beutel verfügen über ein Beschriftungsfeld zur Dokumentation von Tier, Datum und Qualität des Kolostrums. Die Fütterung erfolgt alternativ mit Sauger oder Drenchsonde. Diverses Zubehör zur leichteren Abfüllung und Fütterung komplementiert unser ColostroStart Management.

Die Trusti Produkte kommen aus Neuseeland und wurden in Zusammenarbeit mit Tierärzten entwickelt, um die Erstversorgung von Kälbern mit Kolostrum sicherer und effizienter zu gestalten.

Die Kombination aus ergonomischem Mundstück und Drenchsonde minimiert das Verletzungsrisiko und sorgt dafür, dass das Kolostrum direkt im Magen des Kalbs ankommt. Das durchdachte Design und die einfache Handhabung werden bereits von vielen Landwirten geschätzt und reduzieren gleichzeitig den Stress für das Kalb.

Das Mundstück erleichtert das Einführen der Drenchsonde in die Speiseröhre, indem es eine präzisere Führung ermöglicht. Der Drenchschlauch ist transparent für optimale Durchflusskontrolle.

Beutel zur Fütterung und Lagerung von Kolostrum. Die Fütterung erfolgt mittels Sauger oder bei Bedarf Drenchsonde. Die große Öffnung ermöglicht einfaches Befüllen der Beutel und gibt die Möglichkeit den Beutel mit Rohrbürste zu reinigen. Bei entsprechender Reinigung können die Beutel bis zu 5x wiederverwendet werden.

Mit der Kälberflaschen kann einfach durch Deckeltausch von Sauger zu Drencher gewechselt werden. Neben dem klassischen Mundstück des Trusti Tuber gibt es den Flexi Tuber mit Gurt zur Fixierung am Kopf des Kalbes.

Der Trusti Colostrum Pasteurisator stellt eine effektive Lösung für das Kolostrum-Management dar, indem er Biestmilch pasteurisiert, abkühlt und auf die ideale Tränketemperatur erwärmt. Dadurch wird sichergestellt, dass Kälber, Lämmer und Fohlen die bestmögliche Erstversorgung erhalten.

Mit 6 voreingestellten Programmen und einem benutzerdefinierten Modus ist der Trusti Pasteurisator leicht zu bedienen. Die präzise Temperatureinstellung ermöglicht es, Kolostrum optimal auf die gewünschte Tränketemperatur zu erhitzen. Das zirkulierende Wasserbad sorgt für eine schonende und effektive Wärmeübertragung, die die Qualität der Biestmilch erhält.

Der Pasteurisator bietet Platz für 2 Beutel á 4 Liter Trusti Colostum Bags und kann mit manueller sowie automatischer Wasserzufuhr betrieben werden.